Glück auf ihr lieben Leserinnen und Leser, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer.
Seit dem letzten Bericht, ist viel Wasser ist durch die Emster geflossen, viele Masken sind verbraucht worden und in der Zwischenzeit rennt auch viel Geld durch die Geldbörse.
Heute am Car-Frei-Tag wollte ich mal was ganz Verrücktes tun und habe Schwälbchen in einer abgewandelten Osterprozession zum Leben erweckt. Da am Car- Frei-Tag keine Autos auf der Straße weilen und eilen dürfen (ist schließlich ein strenger kirchlicher Feiertag), sollte wenigstens mein Vögelchen seine Freiheit genießen. Es gibt eben für alles eine Ausnahme, so wie kein Fleisch am Karfreitag zu essen aber ne Fleischpastete geht immer. Die Mönche fanden damals für alles eine Lösung, um so ihren gewaltigen BMI (Boddy-Mass-Index) zu halten. Aber jetzt wollen wir uns nicht mit verstaubter Kirchengeschichte aufhalten und auch nicht die Frage klären: essen dann Veganer am Karfreitag Fleisch? Nein, wir wollen den Zug unserer Wandervögel beobachten.
Schnell wurde ein Schaumbad eingelassen, Muttis bestes Microfasertuch geklaut und liebevoll das Blechkleid geschrubbelt.
Verdutzt war ich über den Flugrost auf dem Chrom, stopp - das bedarf doch einer Eingabe beim Deutschensprachgebrauchsministerium, denn bei langer Ruhephase kann doch Flugrost nicht Flugrost heißen, es muss doch der Logik geschuldet Standrost heißen. Egal, die Eingabe folgt und schauen wir später auf das Ergebnis.
Schnell erstrahlte Schwälbchen in altem Glanze, noch etwas Luft in die müden Pneus gedrückt, ein Griff zum Benzinhahn und ein, zweimal den Kickstarter getreten, schon erwachte der liebvolle Zweitaktklang. - Wir sind wieder da!
Und auf ging`s im wilden Tiefflug durch die Alleen der Mark Brandenburg. Was für ein irres Gefühl, trotz der Kälte. Der Motor summt, das Cassis brummt …… die Kurven im Konturflug durchsegelt. Langsam kroch die Kälte in den Gliedern hoch, eisig war`s und die zwei Murmel waren eher zwei Eispralinchen. Egal, Simson-Fahrer kenne keinen Schmerz.
Ein Lied kam mir in den Sinn: Alle Vögel sich schon da, alle Vögel alle, Amsel, Drossel, Fink und Spatz, aber auch du mein kleiner Schatz, wir segeln durch die Lüfte, ach mir schmerzt gerad die Hüfte, das Sitzbankpolster ist wohl nicht mehr so feste, mir stirbt gerade ab das Beste…… (hier scheint das Liedgut doch in den Jugendschutzbereich abzudriften). Das Lied ist ja auch nicht ganz im Original zitiert. Nun gut, situationsbedingt wäre auch die kleine weiße Friedenstaube eher angebracht. In Jugendzeiten haben wir das stets gesungen und so den Weltfrieden gesichert. Es kann so einfach sein……… Aber wie so oft, uns fragt ja keiner, wir wissen wie es geht.
Ein kurzer Ruck, wieder einen abgesenkten Gullideckel mitgenommen und schon waren die Gedanken wieder im Hier und Jetzt. Weiter ging es vorbei an neuzeitlichem Wahnsinn oder warum packt man Äcker in Folie ein, wo doch alles angeblich nachhaltig produziert wird? Warum kann man nicht alles seinem natürlichen Lauf überlassen? Müssen wir Menschen denn überall rumpfuschen? Zum Glück hat damals Galileo nicht die Welt aus den Angeln gehoben, sonst würden wir alle auf dem Kopf stehen. Komisch, was einem so durch die Rübe geht, wenn die Gedanken frei sind und im Minikosmos des Sturzhelms bleiben, ohne in einem Sozialen Medium (Fatze-Buck) beschossen zu werden.
Doch plötzlich, was war das? Eine Sinnestäuschung? Die Naseflügel erhöhten die Durchlassmenge, der eindringende Geruch durchströmte den Kanal und schoss auf das Riechepithel (medizinische Bezeichnung für Riechkolben am Hirn). Hier wird der Duft in ein elektronisches Signal umgewandelt, was wiederum auf das Gehirn schlägt und zu einer Information im Telegrammstil umgeschrieben wird. In dem Telegramm stand nun: --- Schnitzel --- stopp – zu Hause nur Stulle --- stopp --- du musst bremsen --- stopp --- HALLO --- du musst bremsen --- !!! --- zu spät --- weiter fahren --- weiter --- nicht stopp!
Ein Schnitzel, ein Traum an Brandenburgischer Fleischeslust! Es geht doch nichts über Tradition. Eine liebevoll und üppig ernährte Sau auf dem eigenen Hof. Sonntags dann schneidet man sich von der Sau ne Scheibe ab und es gibt Schnitzel! Dazu werden als Sättigungsbeilage Salzkartoffeln und Blumenkohl gereicht, verfeinert mit brauner Butter und einer ordentlichen Portion Kalorien. Ein Gedicht, gefolgt von Eisbein, Matjes und Topfwurst. Aber Obacht, damit die Sau nicht nur mit einer Arschbacke rumrennt, muss an beiden Flanken proportional gearbeitet werden (kleiner Tipp). Essen scheint doch die Erotik des Alters zu sein, so war auch die Reaktion zwischen den zwei Eispralinchen zu erklären. Alsdann kamen wir daheim angeflogen, Schwälbchen etwas außer Puste und ich, naja ……. Das wird jetzt hier nicht schriftlich ausgearbeitet.
Was kann ich euch mit auf dem Weg geben?
Bleibt euch treu, genießt das Leben, genießt die Freiheit und wenn ihr die Gemeinschaft der Simson-Freunde erleben wollt, dann sehen wir uns vom 23. bis 25.06.2023 auf dem Sportplatz in Netzen!
Einen Gruß schick ich hinaus in die weite Welt
Und allen ein schönes Osterfest gewünscht!
Euer kleiner Tierfreund